Außer Rand und Band
Für die Bogenschützen aus Unterwellenborn ist der September der Hoffnungsmonat

Trainer Steffen Pfeifer beobachtet
aus einiger Entfernung das
Training von Helen Jakubowski
und Raphael Schier.
Bei den Schützen ist man verständlicherweise froh, dass die Pfeile wieder durch die Luft fliegen können. Zwar haben die leistungsorientierten Sportler vom kommissarischen Landestrainer diverse Trainingsschwerpunkte für die corona-bedingte Zwangspause bekommen, aber ein gemeinsames Training ist dann doch etwas anderes. Schon allein aus Wettbewerbsgründen: „Helene wird dich heute schlagen, sie hat schon drei Zehner“, schallt es über den Platz in Richtung Raphael Schier. Helene ist Helene Jakubowski, ebenso wie Schier eine der ambitioniertesten Nachwuchs-Bogenschützen bei den Unterwellenbornern.
Dabei ist es nicht nur für die beiden wichtig, wieder sportliche
Ziele zu haben: „Die Landesmeisterschaften, die hier in Könitz Mitte
Juli stattfinden sollten, sind so ein Ziel. Auch wenn sie jetzt auf den
September verschoben sind“, erklärt Bernhard Möslein. Der September ist
so etwas wie der große Hoffnungsmonat für die Bogenschützen. Dann finden
vielleicht wieder Turniere statt, hat man wieder größere Motivation,
zum Training zu gehen. Doch alle Wettkämpfe werden nicht stattfinden
können: „Auch der September hat nur eine begrenzte Anzahl von
Wochenenden“, sagt Bernhard Möslein und lacht. Da ist es gut, dass mit
dem Rasselbock-Turnier eines der jährlichen Vereins-Highlights erst am
4. Oktober stattfinden soll. Bereits zum 19. Mal wollen sich die
Bogenschützen aus ganz Deutschland im Könitzer Buchholz zu diesem
3D-Turnier treffen.
Zudem herrscht berechtigte Hoffnung, dass die Landesklasse und Landesliga planmäßig starten können: Das erste Turnier ist erst Anfang November in Weißensee, das zweite einen Monat später in Bad Blankenburg geplant.
Die ausgefallenen oder verschobenen Turniere betrifft nicht nur Meisterschaften und Wettkämpfe im Freistaat, sondern natürlich auch internationale Veranstaltungen. Ende diesen Monats sollte in Berlin nach 2019 erneut ein Weltcup stattfinden.
Und Bernhard Möslein wollte beim Gastgeber zum Gelingen des Turnieres beitragen: „Ich hatte mich als Volunteer angemeldet, aber das hat sich ja nun erstmal erledigt“, so der Rudolstädter, der sich sehr auf den Spitzensport in der Hauptstadt gefreut hatte: Denn bereits 2007 bei den Weltmeisterschaften in Leipzig und beim Berliner Weltcup im vergangenen Jahr war der Akteur vom SV Stahl mit seiner Frau als Volunteer dabei.